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Das letzte Buch

Fortführung der Geschichte, in welcher sich das erworbene Glück und die Idylle auflösen ... und alle Helden und Getreuen (wieder) in den Himmel ziehen

(Dieses Buch erscheint beim ersten Hinblick etwas merkwürdig und äußerst unbündig zum bisherigen Geschehen, das sich durch unsagbaren Heldenmut, Großzügigkeit und Harmonie auszeichnete.)

Nun knüpft nach langatmigen Erzählungen die Story an das erste Buch an und endet mit einer zweiten Verwerfung Sitas durch Rama. Denn aus dem Volke werden Stimmen laut, die Sitas Reinheit bezweifeln. Wie kann sie bei einem Wüstling und Unhold wie Ravanna über all die Zeit an dessen Hof ihre Unschuld bewahrt haben?
So wird abermals eine Feuerprobe einberufen. Doch diesem Aufruf folgt Sita nicht mehr und zieht sich in die Einsiedelei Valmikis zurück. Rama trauert sehr über Sitas Entscheidung und den Verlust seiner großen Liebe.
Was Rama nicht weiß: Sita ist schwanger und schenkt einem männlichen Zwinglingspaar das Leben. Viele Jahre später hört Rama von zwei Jünglingen, die in anmutigsten Worten von seinen Heldentaten erzählen. Es sind seine Söhne Lava und Kusha. Voller Freude schickt Rama Gesandte zu Valmiki, um Sita an den kaiserlichen Hof zurück zu holen. Eine erneute Feuerprobe sollfür alle Zeit ihre Unschuld beweisen.

Doch diese erneuten Zweifel übersteigen nun endgültig Sitas Toleranz. Sie fühlt ihre Persönlichkeit untergraben, denn auch sie ist von göttlicher Abstammung! Und so bittet sie ihre Mutter (Erde) an, sie zurück in ihren Schoß zu nehmen (Sita = Ackerfurche).
Rama ist darüber zutiefst betrübt, doch Sitas Entscheidung steht fest. So ruft er alle seine Freunde zu sich und verkündet, dass er ohne seine große Liebe Sita in den Himmel zurückzukehren will. Da die Freunde ohne Rama aber auch nicht mehr länger auf der Erde verweilen wollen, beschließen sie, ihm zu folgen. Und so geschieht es.

Bemerkung

Bemerkungen

Nicht-Indern scheint dieses jähe Ende zunächst höchst unpassend, und vielen Wissenschaftlern gilt das 7. Buch offenkundig als späteres Einschiebsel.

Selbst in den eigenen Reihen verurteilen manche Kritiker und Persönlichkeiten den erneuten Verstoß Sitas zutiefst und somit das ganze seibente Buch. Der bereits erwähnte indische Staatsmann Rajaji, wie ihn der Volksmund in Indien nennt (die rechte Hand Gandhis und der spätere Schwiegersohn), ließ dieses Kapitel in seiner Nacherzählung gänzlich aus. Und entschuldigend erklärte er: „... the Uttarakanda can be explained simply as the behavior of a king in accordance with the customs of the times“, was ja bereits Sita in ihrem königlichen Edelmut tolerant erkannt hatte und sich dementsprechend verhielt. Doch erscheint Rajaji die Handlungsweise Ramas nicht erst hier fremd und unwürdig bezüglich der sonst so tugendhaften Persönlichkeit des Helden. So setzt seine Kritik bereits bei der ersten Verwerfung Sitas durch ihren Gemahl an. „Even that ordeal does not seem to me constistant with Ramas Character.“ Und er steht auch sicher nicht allein, wenn er fortfährt: „It is painful to read ist.“ (31 Rajaji)

Dennoch ist für viele Inder auch das siebente Buch so bündig wie das erste. Denn es bindet sozusagen die gesamte Story in die uralten indischen Philosophien, Weisheiten und ihr Götter- und Glaubenswesen ein. Denn wie soll beispielsweise der große Vishnu im Himmel weiter regieren, wenn er noch auf der Erde verweilt? Er muss also zurück – und so auch seine Gattin Lakshmi, die sich ja ebenfalls inkarniert hatte. Im Mahabharata findet übrigens die gleiche doppelte Inkarnation statt, wo Vishnu und Lakshmi sich als Krishna und Radha auf die Erde begeben und ebenfalls nach erfolgreicher Arbeit auf Erden in den Himmel zurck kehren.

Analysen des Epos', gleich welcher Art, müssen diesen obigen Tatsachen also immer Rechnung tragen - auch wenn sich für Linguisten der Text offensichtlich von dem ganzen übrigen Werk absetzt.

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